Dienstag, 11. August 2009

Teil 2: Aus 49 Büchern und 11.347 Seiten

Die ersten Hinweise auf diese Pflanze fand ich im Jahr 1998 in jener Neuauflage des alten Buches über die Ureinwohner von Peru. Diese Buch dazu kaufte ich bereits im Jahr 1997. Dann blieb es aber einige Monate unbeachtet im Bücherregal stehen. Erst zum Anfang des Jahres 1998, in einem Wintermonat, nahm ich das Buch zur Hand.

Für einen studierten Biologen eher ungewöhnlich, lass ich aufmerksam  321 Seiten über Indianerstämme, das Leben in der Zeit 500 v. Chr., alter Traditionen, Pyramiden und die Entdeckungen deutscher Archäologen. Für mich spannende Fakten waren erst auf der Seite 322 zu finden. Dort beschrieb man in nur sieben Sätzen ein altes Ritual, welches in Voodoo-Sitzungen dazu diente, das Gewicht von kranken Stammesmitgliedern zu reduzieren. Verwendet wurde dazu eine Pflanze mit der Bezeichnung Canbuxi. Die Informationsausbeute zu dieser Pflanze war in diesem Buch nicht besonders groß.

In den folgenden zwei Jahren kaufte ich auf verschiedenen Reisen nach Peru weitere Literatur um mehr Informationen zu diesem Ritual und dem dabei stets benannten Canbuxi Kraut zu finden. Details zu dieser Pflanze waren dennoch kaum zu finden. Allerdings häuften sich die Informationen zu diesem Ritual und der Wirkung der Pflanze. Mehrere Forscher schrieben zu Voodoo-Ritualen zur Heilung von Kranken und erwähnten auch einen Trunk zur Gewichtsreduzierung. Offenbar ist man damals davon ausgegangen, dass die körperlichen Rundungen eine Krankheit ist, welche durch ein Ritual vertrieben werden kann. Stets wurde dabei auch dieser aus einer Pflanze hergestellte Trank erwähnt.

Irgendwann stand für mich fest, dass ich allein mit dem Studieren verschiedener Literatur nicht an das Ziel kommen würde und diese Pflanze finden kann. Die von mir gefundenen Informationen wiederholten sich und neue Erkenntnisse waren aus den stets hinzukommenden Schriften nicht mehr zu finden. Zwei Jahre hatte ich mich nun schon mit den Ritualen verschiedener peruanischer Stämme beschäftigt. 22 Bücher brachte ich während dieser Zeit von meinen Peru-Reisen mit. Hinzu kamen noch sieben Bücher, die mir Bekannte aus Bolivien und Brasilien schickten. Cirka.zwanzig mehr oder weniger interessante Bücher fand ich in der deutschen Literatur. Schlussendlich habe ich 49 Bücher mit insgesamt 11.347 Seiten durchgearbeitet.

Eines hatte ich in diesen zwei Jahren nicht getan: mich mit den Einwohnern Peru's über dieses Thema unterhalten. Dies wurde nun unumgänglich, um weitere Informationen zu Canbuxi zu bekommen. Besonders wichtig ist die Kontaktaufnahme zu einem Indianerstamm im Regenwald nahe der bolivischen Grenze. Offiziell wurde diese Indianergruppe von der Zivilisation nie kontaktiert. Dies ist natürlich nur eine offizielle Annahme. Mein peruanischer Freund Persas erzählte mir bereits vor einigen Jahren, dass es verschiedene private Kontakte  zu diesen Indianerstämmen gibt. er selbst hat mehrfach im Jahr an der bolivischen Grenze zutun und dabei auch bereits wiederholt Kontakt zu einem dieser Stämme gehabt. Nun war es an der Zeit meinen Freund Persas zu kontaktieren und ein Treffen zu vereinbaren. Ziel des Treffens: Die Vereinbarung über eine gemeinsame Reise mit ihm zu einem Indianerstamm im Regenwald.

Mehrfach hatte ich mich selbst dabei ertappt, dass ich die Hoffnung, diese Pflanze jemals zu finden, aufgeben wollte. Ständig neue Literatur zum durcharbeiten, aber stets wiederkehrende Informationen. Seit nahezu einem Jahr hatte ich keinen neuen Erkenntnisse über Canbuxin mein Notizbuch schreiben können. Nun, nachdem ich ein Treffen mit Persas habe, tat sich neue Hoffnung in mir auf.

Im nächsten Eintrag schreibe ich über mein erstes Gespräch mit Persas zu meinen Nachforschungen, seine Reaktion und unsere Reise in den peruanischen Regenwald.

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